„Die Schweine sind sinnvoller Teil des Ganzen“

Auf dem Buchenhof ist alles etwas anders als auf den meisten Hohenloher Höfen. Demeter-Landwirt Johannes Schöll bekennt sich ausdrücklich zum Schwäbisch-Hällischen Schwein, doch die alte Landrasse spielt auf seinem Betrieb nicht die Hauptrolle.

 

Filmbeitrag

 

Die Stars auf dem Demeter-Hof in Brunzenberg bei Frankenhardt (Kreis Hall) sind nämlich Einkorn, Emmer und Co. Auf rund 62 Hektar kultiviert die Familie das inzwischen in Mode gekommene Urgetreide  – und das schon seit bald 25 Jahren. Viermal wöchentlich backen die Schölls aus eigenem Mehl und bewirtschaften den Hofladen. Dann steht Bäuerin Helga Schöll, oft in Hohenloher Tracht, hinter der Theke und verkauft frisch Gebackenes, das Ehemann Walter Schöll gerade aus dem hofeigenen Stein- und Holzbackofen geholt hat. Sie waren Pioniere auf dem Gebiet, erzählt die 62-Jährige stolz.

 

Neben dem Hofladen gibt es am Buchenhof seit 13 Jahren ein Hofcafé - übrigens das erste in Baden-Württemberg. Zweimal in der Woche kommt knusperfrisch die Hohenloher Hefeteig-Kuchenspezialität Blooz auf den Tisch – am Freitag in der salzigen, am Sonntag in der süßen Variante. Wer nicht reserviert, hat in den gemütlichen, mit bäuerlichen Antiquitäten dekorierten Gasträumen oder im zauberhaften blühenden Hofgarten meist das Nachsehen. Immerhin hat die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ die Schöllsche Demeterbäckerei zu einer der 500 besten in Deutschland gekürt. Das hat sich herumgesprochen.

 

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Rund um den Buchenhof, der seit mehr als 300 Jahren in Familienbesitz ist, leben natürlich auch Bauernhoftiere. Der freche Hahn Henry etwa, der laut rufend zwischen den Gästen herumstolziert, Hühner und Enten. Eine Herde Limpurger Rinder grast auf der Weide, nebenan suhlen sich schwarz-weiße Schweine. „Das Schwäbisch-Hällische Landschwein gehört natürlich ins Hohenlohische“, sagt Johannes Schöll.

 

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Der Landwirt hat in Kassel (Witzenhausen) Ökologische Agrarwissenschaften studiert, ehe er den elterlichen Hof übernahm. Monokulturen kommen auf einem Demeterhof nicht infrage, auf den Feldern wird Biodiversität gelebt. In der biodynamischen Landwirtschaft soll für einen gesunden Boden der Anteil von Getreide maximal 60 Prozent, der von Leguminosen – also Erbsen und Ackerbohnen - mindestens 25 Prozent betragen. „Die Schweine sind sinnvoller Teil des Ganzen“, erklärt der Landwirt, „sie verwerten das, was für die Fruchtfolge nötig sind.“ Dann krault eines der mächtigen Tiere am Ohr, ehe er mit dem Schlauch den Weideschweinen eine kühlende Dusche verabreicht.

 

 

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