Eicheln schmecken den Schwäbisch-Hällischen Weideschweinen besonders gut. // konoplizkaya / #122333741 / stock.adobe.com Eicheln schmecken den Schwäbisch-Hällischen Weideschweinen besonders gut. // konoplizkaya / #122333741 / stock.adobe.com

20 Prozent des Futters von Schwäbisch-Hällischen Weideschweinen besteht aus Eicheln. Damit die Früchte die Weidesaison über verfügbar sind, ruft die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall alljährlich zur großen Sammelaktion auf.

„Runter vom Sofa und raus in die Wälder!“ So motiviert Rudolf Bühler, der als Retter der alten Landrasse gilt, Jung und Alt, für eine gute Sache und gutes Geld in der Natur aktiv zu sein. Bei Abgabe von sauberen und trockenen Eicheln im Regionalmarkt Hohenlohe in Wolpertshausen gibt‘s pro Kilogramm 0,60 Euro in bar oder als Gutschein.

Die Eichelmast ist eine jahrhundertealte Form der Weidewirtschaft. Sie erlaubte, Schweine zu mästen, ohne ihnen das für die menschliche Ernährung benötigte Getreide zu füttern. Auch in Hohenlohe war die Eichelmast bis ins 20. Jahrhundert hinein verbreitet. Hohenloher Bauern haben die Tradition wiederbelebt, denn die robusten Schwäbisch-Hällischen Schweine sind für die Freilandhaltung bestens geeignet.

„Runter vom Sofa und raus in die Wälder“
Rudolf Bühler, Gründer und Vorstand der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft

Bis in den Herbst hinein versorgen sich die Schweine auf der Weide mit allem, was ihnen die Natur zu bieten hat: Eicheln, Wurzeln, Kräuter und Beeren. Zusätzlich bekommen die Schwäbisch-Hällischen Getreideschrot aus den klassischen Hohenloher Getreidearten Gerste und Weizen, Bohnenschrot als Eiweißkomponente sowie 20 Prozent Eicheln zu fressen.

Rund 40 Tonnen Eicheln haben Schulklassen, Rentner und andere fleißige Sammler in den vergangenen zwei Jahren zusammengetragen. Ein Landwirt trocknet die Früchte mit der Abwärme seiner Biogasanlage auf zehn bis zwölf Prozent Feuchte herunter. So werden die Eicheln lagerfähig gemacht – und die Leckerbissen für die Weideschweine im nächsten Jahr sind gesichert.

Schwäbisch-Hällischen Eichelmastschweine auf der Weide.

Dank viel Bewegung und langsamer Mast entwickeln die Tiere ein muskulöses Fleisch, in dem sich aufgrund der besonderen genetischen Veranlagung feine Fettschichten einlagern. Die Fütterung mit Eicheln, die einen hohen Stärke- und Fettgehalt haben, erhöht den Anteil intramuskulären Fetts im Fleisch zusätzlich – erkennbar an den feinen Äderchen der Marmorierung. Zudem weist das Fettsäuremuster der Eicheln hohe Anteile ungesättigter Fettsäuren auf und die sind bekanntlich besonders wertvoll für die menschliche Ernährung. Die Fettsäuren finden sich später im Speck der Schweine wieder.

Die feinen Äderchen der Marmorierung sind beim Schwäbisch-Hällischen Eichelmastschinken zu sehen und vor allem zu schmecken, der zwölf Monate am Knochen reift. Der besondere Leckerbissen für Feinschmecker ist ganzjährig verfügbar. Das Frischfleisch vom Eichelmastschwein ist nur in den Herbst- und Wintermonaten zu haben – auch über den Webshop (www.shop.besh.de).

Info
0,60 Euro/Kilogramm Eicheln (Auszahlung in bar oder als Einkaufsgutschein, dann mit 10 % Aufschlag auf den Gutscheinwert)
Abgabe (von 4. bis 31. Oktober) Mo, Mi, Fr, Sa 14 bis 18 Uhr
Regionalmarkt Hohenlohe
Birkichstraße 10
74549 Wolpertshausen
Telefon 07904 / 943 80 10