Gedanken zum Jahresausklang

Was kommt bei Ihnen über die Feiertage auf den Teller? Bei den meisten Deutschen auf jeden Fall zu viel Fleisch – und vor allem: kein gutes Fleisch. Wir müssen nicht Vegetarier werden, aber wir müssen eine andere Art des Fleischkonsums praktizieren.

 

„Kein Fleisch ist auch keine Lösung“, titelt Spiegel online in diesen Tagen, die geprägt sind von der Vorfreude auf Weihnachten und Feiertagsgenuss. Die hier genannten Zahlen müssten nachdenklich machen. Zwar ist der Fleischkonsum rückläufig: Laut Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) verspeiste der Bundesbürger 2017 im Schnitt rund 59,7 Kilogramm Fleisch pro Jahr, fast 800 Gramm weniger als ein Jahr zuvor. Doch noch immer konsumiert jeder Deutsche das Doppelte der von Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Menge, Männer meist noch viel mehr.

 

Kein Wunder, sind doch Fleisch und Wurst spottbillig zu haben. Drei Viertel der Deutschen kaufen nicht in der Fachmetzgerei, sondern im Lebensmitteleinzelhandel oder beim Discounter (Quelle: Fleischatlas 2018, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung). Hier dienen die Angebote (etwa 3,99 für ein Kilogramm Schweinefleisch) meist lediglich als Lockmittel für die Kunden. Kostendeckend lässt sich solches Fleisch selbst bei niedrigsten Standards – von Tierwohl kann hier nicht die Rede sein – nicht erzeugen. Prägend für die Wertschätzung von Fleisch sind solche Zahlen dennoch.

 

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Alarmierend ist der Anstieg der weltweiten Fleischproduktion. Mehr als drei Viertel des Agrarlandes der Erde dienen heute der Herstellung tierischer Produkte. Wurden 1970 allein in Europa 40,9 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt, sind es heute 62,7 Millionen Tonnen (Quelle: Our World in Data). Bei Schweinefleisch, dem laut BLE hierzulande mit Abstand beliebtesten Fleisch, hat Deutschland einen so genannten Selbstversorgungsgrad von 120 Prozent. Absurd: Es wird 20 Prozent mehr Fleisch erzeugt als benötigt.

 

Billig und viel? Wir in Hohenlohe gehen mit Schwäbisch-Hällischem Qualitätsschweinefleisch g.g.A. (EU-geschützte geografische Angabe) einen anderen Weg. Unser Fleisch ist nicht billig, sondern seinen Preis wert. Den zahlen qualitätsbewusste Feinschmecker gerne. „Wir müssen nicht täglich Fleisch essen“, sagt Rudolf Bühler, der Retter der alten Landrasse: „Aber gutes Fleisch dürfen wir zu besonderen Anlässen gerne genießen.“

 

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Der gute Preis erlaubt es unseren Landwirten, die Schwäbisch-Hällischen Schweine ihrer Art gerecht zu halten. Die Tiere leben auf Stroh, haben wo möglich Auslauf und bekommen gentechnisch unverändertes Futter aus der Region zu fressen. Wenn ihr Leben zu Ende geht, werden sie auf kurzen Wegen vom Bauern in den Erzeugerschlachthof transportiert und dort tierschutzgerecht geschlachtet.

 

In diesem Sinne: Genießen Sie Ihren Festtagsbraten! Wir wünschen allen Freunden des Schwäbisch-Hällischen Landschweins frohe Weihnachten.

 

 

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