Grünes Laub, saftige Früchte: Äpfel der Sorte Elstar. Grünes Laub, saftige Früchte: Äpfel der Sorte Elstar.

Die grassierende Dürre macht Landwirten zu schaffen. Auch Obstbauern haben mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Wer vorgesorgt hat, kann Schäden aber in Grenzen halten – wie unser Mitgliedsbetrieb, Familie Mozer auf dem Lerchenhof bei Pfedelbach.

Der Name Mozer begegnet Kunden des Regionalmarkts Hohenlohe am Spirituosenregal. Hier werden die feinen Brände und Liköre aus der Pfedelbacher Brennerei angeboten, die schon zahlreiche Preise eingeheimst haben. Zuletzt gab’s etwa bei den Craft Spirit Berlin Gold für den Mozerschen Quittenschaumwein. Im Haupterwerb erzeugen die Obstbauern freilich Tafelobst, das sie hauptsächlich über einen Großhändler am Bodensee vertreiben. Auf rund 20 Hektar baut die Familie Äpfel und Birnen an, jeweils fünf Hektar sind für Wein und rote sowie schwarze Johannisbeeren reserviert.

Tröpfchenbewässerung auf dem Lerchenhof.

 „Wir haben vor vielen Jahren erkannt, dass wir die Spitzen der Trockenheit brechen müssen“, sagt Karl Mozer, „dann treten keine Mangelerscheinungen auf.“ Der Seniorchef kann sich noch gut an das Jahr 2003 erinnern, „da war es genauso schlimm wie heuer.“ Also  hat die Familie einen 60 Meter tiefen Brunnen bohren lassen, aus ihm befördert eine Pumpe das Wasser in ein Reservoir. Von hier gelangt es über ausgeklügelte Tröpfchenbewässerung direkt an die Wurzeln der Obstbäume. „Die Schläuche liegen am Boden, daher haben wir wenig Verdunstung“, erklärt Karl Mozer.

„Wir setzen auf das Prinzip hängender Zweige, die brechen nicht“
Karl Mozer, Seniorchef

Der Seniorchef zeigt auf der gepflegten, mit Hagelnetzen geschützten Obstbaumanlage das System, das auf Erfahrungen aus Israel basiert. Von der Hauptleitung zweigen Nebenleitungen zu den einzelnen Parzellen ab. Die Anlage läuft rund um die Uhr, alle paar Tage ist jede Parzelle wieder an der Reihe. Zwar ist wie überall der Boden rund um die Baumreihe rissig. Wer aber genau hinschaut, sieht etwas Flüssigkeit aus dem Schlauch direkt an die Wurzeln tropfen. Innerhalb von einer Stunde gelangen damit vier Liter Wasser an die Pflanze. „Mit wenig viel erreichen“, sagt Karl Mozer, „so werden die Pflanzen optimal mit allen Nährstoffen versorgt.“

Äpfel mit Sonnenbrand.

Das sieht man ihnen an. Die Blätter der Apfel- und Birnenbäume sind gesund und kräftig. Selbst schwache Zweige tragen zahlreiche Früchte. „Wir setzen auf das Prinzip hängender Äste“, erklärt der Obstbauer, „die brechen nämlich nicht ab.“ Nur an den Enden der Baumreihen, wo die Sonneneinstrahlung direkt auf die Früchte trifft, zeigt sich hier und da Sonnenbrand. „Nicht so schlimm“, sagt Karl Mozer. Dass aber die Umweltleistung der Plantage - bekanntlich filtern Obstbäume bei der Photosynthese klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft und geben Sauerstoff an die Atmosphäre ab - den Obstbauern nicht vergütet wird, ärgert ihn.

Fritz-Martin Mozer beginnt bereits mit der Ernte

Der heute 77-jährige Obstbauer hat Landwirt gelernt. Im Alter von 20 Jahren hat er den Obstbaubetrieb von Onkel und Tante geerbt und in der Folgezeit auf Vieh- und Schweinehaltung umgestellt. Vom Jahr 1985 an machte die Familie diese Entscheidung wieder rückgängig. „Jedes Jahr haben wir einen Hektar Bäume gepflanzt“, erzählt der Seniorchef.

Fritz-Martin Mozer, der heute mit Ehefrau Christine den Hof leitet, ist gelernter Obstbauer, hat an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau Weinsberg und auf dem Obstversuchsgut Heuchlingen viel Wissen erworben. Mit Sohn Constantin steht die nächste Generation schon in den Startlöchern. „Er hat Getränketechnologie studiert und setzt jetzt noch Marktmanagement obendrauf“, berichtet der Großvater stolz. Das ist „Family Business“, wie sie auf ihrer Webseite www.mozers-spirit.de nennen.