Streicheln erwünscht

Wo Kerstin Gronbach auftaucht, sind Kinder nicht weit. Die Bäuerin aus Michelbach an der Heide hat nämlich etwas im Gepäck, was die meisten wohl noch nie gesehen haben: lebendige Ferkel. Das Besondere: In Der kleinen Schweineschule ist Streicheln ausdrücklich erlaubt.

Dicht an dicht gedrängt schlafen die schwarz-weißen Ferkel auf Stroh in Kerstin Gronbachs Anhänger. Erst ein bisschen scheu, dann immer neugieriger klettern die Jungs und Mädchen nach und nach die kleine Rampe hoch, um sich die Tiere ganz aus der Nähe anzusehen, sie zu streicheln und zu bürsten. Die Ferkel lassen sich die Liebkosungen offensichtlich gerne gefallen. Als reinen „Streichelzoo“ will Kerstin Gronbach ihren Auftritt freilich nicht verstanden wissen. „In der kleinen Schweineschule lernen nicht die Schweine, sondern Kinder lernen etwas über Schweine“, sagt sie.

 

Woher kommt das Essen? Wozu brauchen wir Bauern? Fragen, die Kerstin Gronbach beantwortet und dabei Wissenswertes aus dem Leben der Schweine vermittelt. Sich selbst an der Gitarre begleitend, grunzt und singt sie Lieder vom Leben auf dem Bauernhof, vom Mähdrescher, vom Müller, vom Schweinemüsli – und vom Metzger. „Denn jetzt kommt das, was niemand hören will“, sagt sie und macht den Kindern unmissverständlich klar: „Auch meine Schweine werden irgendwann geschlachtet.“ So kleine Ferkel, schiebt sie nach, natürlich nicht.

 

Wer Fleisch isst, sollte einmal in seinem Leben in einem Schweinestall gewesen sein, ist Kerstin Gronbach überzeugt: „Deshalb gehe ich mit meinem auf Tour.“ In Schulen, Kindergärten, auf Veranstaltungen wie jüngst der Landesgartenschau in Öhringen ist die Bäuerin mit ihren Tieren eine Attraktion. „Pädagogisch wertvoll und immer schweinisch gut drauf“ bindet Kerstin Gronbach mit den Kindern etwa kleine Strohballen und lässt sie so mit allen Sinnen das Thema Bauernhof erleben.

 

Das ist vor Ort, auf Kerstin Gronbachs Bauernhof in Michelbach an der Heide ebenfalls möglich. Bei Schülerprojekttagen können Kinder Erfahrungen fürs Leben machen, Bauer und Bäuerin sein und bei jeder Arbeit auf dem Hof, im Stall und in der Küche mithelfen. Wer einmal gerne Schweine füttern, ausmisten und allen Tieren wieder ein frisches Strohbett machen möchte, ist willkommen – natürlich auf Anmeldung. Übernachtet wird stilecht im Heu. Einblicke gibt Bauersfamilie Gronbach übrigens am 14. August beim „Tag der offenen Stalltüre“.

 

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Demnächst ist Die kleine Schweine auch wieder live zu erleben: Am 28. August macht Kerstin Gronbach beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen Station (ab 11 Uhr).

www.schweineschule.de