Wenn das kein Glück bringt!

Im Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen beginnt an diesem Sonntag, 15. März, die Museumssaison mit gleich zwei Glücksbringern: Beim Aktionstag begegnen die Besucher Schornsteinfegern und Schwäbisch-Hällischen Schweinen.

 

Einen authentischen Eindruck vom Leben auf dem Land in früheren Zeiten vermitteln im Freilandmuseum nämlich nicht nur die Gebäude, sondern auch die Tiere, die einst zum dörflichen Leben gehörten. Da grunzt, muht, mäht und schnattert es nur so auf dem Museumsgelände, das alte Landrassen wie Schwäbisch-Hällische Landschweine, Limpurger Rinder, Coburger Fuchsschafe, Ziegen und allerlei Federvieh im Wortsinn beleben.

 

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Die Schweine, deren Zuhause direkt an den Eingang grenzt, sind gerade bei den Kindern eine Attraktion. Im großzügigen Schaustall mit Auslauf leben die beiden Schwäbisch-Hällischen Sauen Anna und Anika sowie Eber Paul. Die drei dienen der Zuchtarbeit, sind so genannte Herdbuchtiere. Herdbuch wird das Zuchtbuch einer Tierrasse genannt. Nur die edelsten Vertreter werden nach eingehender Prüfung in die Bestenliste aufgenommen. Ihre Gene sichern den Fortbestand der alten Landrasse. Diese und andere Informationen über die Geschichte der Schwäbisch-Hällischen vermittelt zudem eine Ausstellung im Schaustall.

 

Sobald das Wetter passt, kommen die Läufer auf die Weide
Martin Schneider, Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall

 

Ein dreiköpfiges Team sieht im Auftrag der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) allmorgendlich vor der Öffnung und am Abend nach der Schließung nach dem Rechten, mistet den Stall und füttert die Tiere. Verantwortlich für den wohl kleinsten Zuchtbetrieb der alten Landrasse ist Martin Schneider vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst Schwäbisch Hall. „Sobald das Wetter passt, kommen die Läufer auf die Weide“, stellt er in Aussicht.

 

Gemeint sind die neun Jungtiere, die Anika im Oktober 2019 geworfen hat. Die Schwäbisch-Hällischen werden den ganzen Sommer auf der Schweineweide leben, die an das Stallgebäude grenzt. Schlichte Holzhütten dienen ihnen als Schutz vor Regen und vor allem vor Sonne. Denn Schweine können nicht schwitzen und halten hohe Temperaturen nicht aus. Daher legen sie sich baldmöglichst eine Suhle an, in der sie sich nach Herzenslust wälzen und abkühlen können. Auch das ist eine Attraktion – und nicht nur für Kinder.

 

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Neben den freundlichen Schornsteinfegern sind am Eröffnungstag übrigens viele Handwerker zu erleben, die noch heute die Kunst beherrschen, Dinge mit ihrer Hände Arbeit zu erschaffen: Schmied, Drechsler, Töpferin, Stuhlflechterin, Bürstenbinder, Weißnäherin, Glasperlenmacherin, Korbflechter, Sattler, Goldschmied, Seifensiederin, Buchbinder, Modelschnitzer, Wagner, Bäcker und Küfer können alle Fragen fachkundig beantworten.

 

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