Agrarkultur in Hohenlohe

Carola & Bernd Bauer

Landwirte, die das große Unwetter im Mai besonders getroffen hat, engagierte Züchter von Schwäbisch-Hällischen Herdbuchtieren, eine aktive Kutscherfamilie und eine verdienstvolle Agraringenieurin sind die diesjährigen Preisträger der Agrarkulturpreise Hohenlohe.

 

Das Bewusstsein für ländliche Kultur fördern, Traditionen erhalten und Zeichen setzen für zukunftsweisende Konzepte: Das sind die Ziele der Agrarkulturpreise Hohenlohe. Seit 2010 vergibt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) alljährlich die Auszeichnungen – an einen Gesamtsieger für besondere Verdienste im Bereich nachhaltiger ländlicher Entwicklung sowie an drei Sieger in den Bereichen Ökologie, Kultur & Soziales sowie Biodiversität. 

 

Mit dem Hauptpreis würdigte BESH-Chef Rudolf Bühler in diesem Jahr das Engagement der beim großen Unwetter am 29. Mai geschädigten Mitgliedsbetriebe der bäuerlichen Solidargemeinschaft. „Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber wir können durch unsere Solidarität und Beistand helfen, die Not und das Leiden zu lindern“, sagte Bühler. Ausgezeichnet wurden Carola und Bernd Bauer aus Steinkirchen bei Braunsbach. Die Bauers halten rund 500 Mutterschafe, die mehr als 130 Hektar Talhänge an Kocher und Jagst pflegen. Auf ihrem Hof sind mehr als 60 Lämmer im Stall ertrunken, doch die Familie lasse sich durch den Schicksalsschlag nicht entmutigen. „Bauern sind es gewohnt zu kämpfen, nachhaltig zu denken und Verantwortung zu leben“, sagte Bühler. Das Preisgeld ist in diesem Jahr von 3000 auf 5000 Euro aufgestockt worden. Weitere geschädigte Mitglieder erhielten jeweils 3000 Euro Preisgeld: Kerstin Gronbach und ihre Kleine Schweineschule aus Michelbach an der Heide, Albrecht Pfeiffer aus Orlach sowie Hermann und Horst Renner aus Kleinforst. 

 

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In der Kategorie Kultur & Soziales erhielt Familie Horlacher  aus Jungholzhausen den Preis. Die Familie repräsentiert, so die Begründung, mit ihren Pferdegespannen etwa beim Volksfestumzug in Stuttgart Hohenlohes die bäuerliche Kultur Hohenlohes.

 

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Birgit und Frieder Eberhardt aus Frankenberg/Hellmannshofen wurden in der Kategorie Biodiversität ausgezeichnet. Der Jury zufolge leistet die engagierte Bauersfamilie mit der Zucht von Schwäbisch-Hällischen Herdbuchtieren einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der alten Landrasse.

 

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Beate Leidig aus Schwäbisch Hall wurde in der Kategorie Ökologie ausgezeichnet. Die Agraringenieurin und Bauerstochter aus Ilshofen hat als langjährige Geschäftsführerin des Landschaftserhaltungsverbands im Kreis „Pionierarbeit“ geleistet hat, so die Jury. Diese drei Preise sind jeweils mit 1000 Euro dotiert.

 

Info
Vorschläge und Bewerbungen für die Agrarkulturpreise Hohenlohe können bis 30. September 2017 eingereicht werden: Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, Stichwort Agrarkulturpreise, Haller Straße 20, 74549 Wolpertshausen. Die Gewinner werden auf dem regionalen Kochfestival Ende Oktober 2017 geehrt.

 

Fotos: Roland Bauer