Mehr Bio aus der Region für die Region

Vor genau einem Jahr ist die Bio-Musterregion Hohenlohe offiziell an den Start gegangen. „Erste Projekte werden bereits umgesetzt“, sagt Regionalmanagerin Franziska Frey. Dazu zählen die Bio-Sterne, mit denen 13 Bioerzeuger und -verarbeiter jetzt ausgezeichnet wurden.

 

Die Liste liest sich wie aus dem „Who is Who“ der Hohenloher Spezialitätenszene. 13 Erzeugnisse aus dem Feinschmeckerland dürfen sich zwei Jahre lang mit den Hohenloher Bio-Sternen schmücken – darunter der Buchenhof von Familie Schöll, Frankenhardt-Brunzenberg, für das Demeter-Urkornbrotsortiment, die Dorfkäserei Geifertshofen für ausgewählten Demeter- und Bioland-Heumilchkäse oder der Hof Engelhardt, Untermünkheim-Schönenberg, für ausgewähltes Bio-Gemüse.

 

Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Hohenlohe: Franziska Frey. 

Für die Hohenloher Bio-Sterne können sich Erzeuger und Verarbeiter bewerben, deren Produkte 100 Prozent Bio sind, aus der Region stammen und einen positiven Beitrag zum Klima- und Gewässerschutz leisten. Wahlweise geht es noch um müllvermeidende Verpackung, heimische Biodiversität, faire Erzeugerpreise und Unternehmenskultur sowie die Förderung des traditionellen Handwerks. Die Sterne werden für zwei Jahre vergeben, dann wird überprüft, ob die Kriterien weiter eingehalten werden.

 

Derzeit existieren neun Bio-Musterregionen im Land - neben Hohenlohe sind das Biberach, Bodensee, Enzkreis, Freiburg, Heidenheim plus, Ludwigsburg-Stuttgart, Neckar-Odenwald und Ravensburg. Drei weitere sind zurzeit ausgeschrieben. Für die Landesregierung leisten sie einen wichtigen Beitrag für das Ziel, den Anteil des ökologischen Landbaus in Baden-Württemberg bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zu steigern. „Mittlerweile ist mehr als jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb im Land ein Biobetrieb“, sagt Peter Hauk, Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg. Im deutschlandweiten Vergleich liege das Land sowohl bei der Fläche als auch bei den Betriebszahlen im Spitzenfeld.

 

„Die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort spielt eine zentrale Rolle.“
Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im baden-württembergischen Landschaftsministerium

 

Denn die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln steigt kontinuierlich. Bei Verbrauchern steht Regionalität hoch im Kurs. Auch globale Zukunftsfragen wie der Klimawandel oder der Erhalt der Biodiversität spielen eine immer größere Rolle bei Kaufentscheidungen. Die baden-württembergische Landesregierung möchte, dass hiesige Betriebe das Marktpotenzial und den Einkommensvorteil nutzen können, der sich daraus für sie ergibt.

 

„Mehr Bio aus der Region für die Region ist das Ziel der Bio-Musterregionen. Dabei spielt die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort eine zentrale Rolle“, sagt Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im baden-württembergischen Landschaftsministerium. Dies wird etwa mit dem Projekt Bruderkalb der Bio-Musterregion Hohenlohe eingelöst. Hier vernetzen sich mit dem Ziel einer regionalen Bio-Kalbfleischvermarktung Milchviehbetreiber wie beispielsweise Anja Frey vom Völkleswaldhof mit Gastronomen wie Maximilian Korschinsky von der Mohrenköpfle Gastronomie in Wolpertshausen.

 

Zeichen der Bio-Musterregion.

Ein weiteres Projekt der Bio-Musterregion Hohenlohe befasst sich mit der Außer-Haus-Verpflegung. Ziel ist, dass mehr bio-regionale Produkte in Großküchen zum Einsatz kommen. Ein Anfang ist mit Aktionstagen in der Kantine der Bausparkasse Schwäbisch Hall gemacht. Beim Thema Bildung arbeitet die Bio-Musterregion Hohenlohe mit den örtlichen Berufsschulen zusammen. An der Richard-von-Weizäcker-Schule in Öhringen startet nach den Herbstferien die Ausbildung „Umweltschutz und Landschaftspflege mit dem Schwerpunkt Ökologischer Landbau“. Die Zusatzqualifikation ist für Landwirte im Haupt- oder Nebenerwerb konzipiert.

 

Weitere Informationen

www.biomusterregionen-bw.de

www.bruderkalb.bio