Seit zwei Wochen leben 40 Schwäbisch-Hällische Schweine auf der großen Weide nahe Wolpertshausen. Das freie Leben bekommt ihnen, wird beim Kontrollgang mit Agraringenieur Fritz Wolf vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst deutlich.
Am Eingang zur großen Weide ist ein Schild angebracht, das den Besuchern einige Informationen über die alte Landrasse vermittelt. Aber was ist denn hier los? Statt schwarz-weißer Schweine sind zunächst viele Schafe zu sehen, die sich über das dichte Grün hermachen. Erst weiter hinten sind einige Schwarz-Weiße auszumachen, die mit ihrem kräftigen Rüssel in der Erde nach Wurzeln graben und Gras fressen. „Jetzt, in der Wachstumsphase, würden die Schweine allein die Fläche nicht schaffen“, erklärt Fritz Wolf, „und hier wollen wir nicht mit Maschinen mähen.“ Immerhin 2,15 Hektar misst die große Weide von Rudolf Bühler, dem Retter der alten Landrasse, die nahe Wolpertshausen und der Autobahn 6 angelegt wurde.
Vom Eingang ist der Blick frei in den großen Unterstand, in dem es sich ein paar Weideschweine Schwarte an Schwarte auf Stroh gemütlich gemacht haben. Beim Eintreffen der Menschen setzen sich alle Tiere – die Schweine für ihr Gewicht von rund 80 Kilogramm erstaunlich schnell – auf die große Weide ab. „Schafe wie Schweine sind Beutetiere und daher Fluchttiere“, klärt Agraringenieur Fritz Wolf auf. Im Unterschied zu den Schafen sind Schweine aber vor allem neugierig: Kurze Zeit später wagt sich eines nach dem anderen wieder an die Besucher heran.
„Wasser ist für Schweine überlebenswichtig“
Fritz Wolf, Agraringenieur
Ihre Kollegen am Futterstand am Ende der Weide interessieren sich nicht für den Besuch. Sie fressen. In die Tröge rieseln regional angebauter, gentechnisch unveränderter Gerste-, Weizen- und Bohnenschrot sowie – die Lieblingsspeise von Schweinen - getrocknete und geschrotete Eicheln. Die haben Schulklassen und Rentnergruppen zuvor im Herbst in den Wäldern gesammelt und gegen ein kleines Entgelt bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall abgeliefert. Hier befindet sich auch die Wasserspender, an denen sich die Schwäbisch-Hällischen auf Schnauzendruck mit Wasser versorgen. „Drei Tage ohne Futter könnten Schweine überleben, Wasser dagegen ist überlebenswichtig“, sagt Wolf.
Wirtschaftlich gesehen hat die Bewegungsfreiheit, die die Schwäbisch-Hällischen auf der Weide genießen, einen Nachteil: Die Schweine wachsen halb so schnell wie Tiere im Stall. Kulinarisch gesehen hat die Weidehaltung freilich einen noch größeren Vorteil: Der Speck der Schweine ist kernig und fest, das Fleisch schmeckt saftig und nussig. Feinschmecker freuen sich schon auf das Frischfleisch der Weideschweine, das von Spätherbst an in den Märkten der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft, bei Partnermetzgereien (hier geht’s zum Einkaufsführer: www.besh.de) und im Webshop (www.shop.besh.de) zu haben ist. Die schweren Hinterschlegel werden in einem aufwändigen Verfahren zu köstlichem Eichelmastschinken veredelt.
Bis zu ihrem letzten Gang haben die 40 Schwäbisch-Hällischen auf der Bühlerschen Weide aber ein schönes Leben mit viel Freiheit, viel Fressen, viel Bewegung. Fritz Wolf kontrolliert am Silo, ob das Futter ungehindert in die Tröge rieselt und checkt, dass die Wasserspender funktionieren. Ein letzter Blick geht über die doppelten Zäune. Alles in Ordnung. Der Kontrollgang ist zu Ende.
Hier können Sie virtuell die Schwäbisch-Hällischen auf der Weide beobachten: https://youtu.be/dcKCwu-r_fQ
Für Besucher gut erreichbar und nahe der Autobahn 6 (Ausfahrt Wolpertshausen) ist die Weide mit Schwäbisch-Hällischen Schweinen gelegen: 49°10'22.0"N 9°51'20.8"E. Parkplätze gibt’s im Industriegebiet oder am Regionalmarkt Hohenlohe.
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