Von Bäuerliche Erzeugergemeinschaft auf Dienstag, 25. Mai 2021
Kategorie: Nachhaltigkeit & Ökologie

Deutschland, wie es isst

Essen muss gut schmecken, sagen 99 Prozent. Abgesehen von dieser wenig überraschenden Aussage hält der Ernährungsreport 2021 aber einige interessante Ergebnisse über das Essverhalten bereit. Die Hohenloher Bauern, soviel vorweg, können sich bestätigt fühlen.

Alljährlich befragt das Institut Forsa im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 1000 repräsentativ ausgewählte Verbraucherinnen und Verbraucher ab 14 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten. Demzufolge ist der tägliche Konsum von Gemüse und Obst gestiegen, bei 76 Prozent der Befragten kommen sie täglich auf den Tisch (2020: 70 Prozent). Unvermindert hoch ist die Vorliege für Milchprodukte, 64 Prozent essen täglich Joghurt, Käse & Co.

Die Umfrage zeigt auch: In Deutschland wird mehr gekocht als im vergangenen Jahr. 52 Prozent der Befragten kochen täglich (2020: 39 Prozent). Eine Steigerung, die freilich auf die Corona-Pandemie und die geschlossene Gastronomie zurückzuführen ist. Doch immerhin 77 Prozent geben an, dass sie gerne kochen – unabhängig vom Alter und Geschlecht. Vor allem bei Jüngeren zwischen 14 und 29 Jahren ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen: von 72 Prozent auf 86 Prozent.

 

„Lieber etwas weniger und hochwertigeres Fleisch als häufig billiges“
Julia Klöckner, Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft

 

Der Verzehr von Fleisch und Wurst nimmt etwa ab: 26 Prozent der Befragten essen diese täglich oder mehrmals täglich. Das ist ein Rückgang von 8 Prozentpunkten gegenüber 2015. Landwirtschaftsministerium Julia Klöckner (CDU) kommentiert das Ergebnis: „Die Ergebnisse zeigen, Verbraucher legen Wert auf artgerechte Haltung und der tägliche Fleisch-Konsum geht zurück. Das passt auch zu meiner klaren Haltung: lieber etwas weniger und hochwertigeres Fleisch als häufig billiges.“ 

Fleisch soll aus der Region stammen, das ist für drei Viertel der Befragten wichtig (83 Prozent). Dabei orientieren sich die Befragten an der Haltung der Tiere: Das ist für 92 Prozent beim Einkauf ein (sehr) wichtiges Kriterium. Für 76 Prozent ist die Dauer des Tiertransports relevant. Auf das Biosiegel achten 64 Prozent und damit mehr Befragte als noch im Vorjahr (50 Prozent).

 

 

Die Ergebnisse zeigen: Die Hohenloher Landwirte, die sich zur Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall zusammengeschlossen haben, sind auf einem guten Weg. Die artgerechte Haltung ihrer Schwäbisch-Hällischer Schweine (EU-geschützte geografische Angabe) etwa, die auf kurzen Wegen zum Schlachthof der Erzeuger in Schwäbisch Hall transportiert werden, finden bei Verbraucherinnen und Verbrauchern Zuspruch.

Sind die Befragten aber auch bereit, für Tierwohl mehr zu bezahlen? In der Umfrage zu diesem Report geben dies erneut sehr viele Befragte jeden Alters und Geschlechts an. „Wie es jedoch an der Ladenkasse konkret aussehen würde, steht auf einem anderen Blatt“, bemerken die Verfasser der Befragung. Hierzulande ist man da schon einen Schritt weiter. Die ausgezeichneten Erzeugnisse der Hohenloher Bauern haben ihren Preis – den ihre Kundschaft aber gerne bezahlt